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Die Gebäudereinigung ist ein klassischer Handwerksberuf und als solcher seit nunmehr 80 Jahren in Deutschland etabliert.
Aufgrund der Novellierung der Handwerksordnung war es 2004 möglich geworden, einen Gebäudereinigungsbetrieb auch ohne entsprechende Ausbildung zu eröffnen und zu führen. Dies hatte eine explosionsartige Neugründungswelle innerhalb der Branche zur Folge, so dass sich innerhalb von 10 Jahren die Anzahl der Betriebe verfünffachte. Allerdings entstanden hiermit auch viele Kleinstbetriebe, so dass von den ca. 35.000 Gebäudereinigungsbetrieben mehr als die Hälfte nur aus einem oder zwei Beschäftigten besteht.
Der Umsatz der gesamten Branche betrug zuletzt ca. 13 Mrd. Euro, bei fast 600.000 Beschäftigten.
Dabei entfielen fast 90 % des Umsatzes auf die Innungs-Betriebe, die sich traditionell als Verfechter des Qualitätsanspruchs im Gebäudereiniger-Handwerk verstehen. Sie werden grundsätzlich als Meisterbetrieb geführt, ihre Anzahl ist dabei mit rund 2.500 Betrieben relativ gering.
Zu den klassischen Arbeitsfeldern der Gebäudereinigung zählen u.a.: die Glasreinigung, die Unterhaltsreinigung, die Fassadenreinigung, die Krankenhausreinigung, die Schädlingsbekämpfung, die Freiflächenreinigung, die Bauendreinigung, die Verkehrsflächenreinigung u.v.m. Dabei besteht, vor allem bei den größeren Betrieben, der Trend, die Leistungsangebote immer umfassender zu gestalten und ganze Dienstleistungspaletten vorzuhalten, die vor allem infrastrukturelle Zusatzdienstleistungen für die Kunden bieten. Diese komplexen unternehmensbezogenen Dienste machen die Branche zur Nr.1 unter den Boom-Branchen der Zukunft. Hier entstehen Komplexdienstleister und Spezialisten, die den Wandel von der klassischen Gebäudereinigung hin zum Facility-Management darstellen.
Damit wandelt sich langsam auch das Image der Branche und deren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit.
Galten die Mitarbeiter der Gebäudereinigung gemein hin als unterqualifizierte Putzkolonne, so vermitteln sie zukünftig immer mehr das Bild von Gebäude-und Fachspezialisten, die hochwertige Dienstleistungen für Gewerbe, Industrie, Verwaltung und für private Auftraggeber erbringen. Weitere Ausführungen hierzu finden Sie im Abschnitt „Gebäudedienste“.
Neben der Wandlung des Erscheinungsbildes und der gesellschaftlichen Akzeptanz, hält sich immer noch beharrlich die Vorstellung, in der Gebäudereinigung herrsche niedrigstes Lohnniveau. Dabei verfügen die Beschäftigten hier seit Jahren über einen Mindestlohn-Tarifvertrag, der ihnen bereits in der untersten Lohngruppe einen Verdienst deutlich über dem Niveau des gesetzlichen Mindestlohnes sichert.
Die Aus-, Weiterbildungs- und Beschäftigungssituation ist in dieser Branche durchaus attraktiv.
Gebäudereinigung und Gebäudedienstleistungen insgesamt sind ein sich rasant entwickelnder Markt, der äußerst personalintensiv ist. Deshalb ist der Bedarf an motivierten Mitarbeitern und engagiertem Nachwuchs ständig groß, die persönlichen Entwicklungschancen sind entsprechend vielseitig.