Aprilscherz – Wer hat’s erfunden?

Aprilscherz - Wer hat’s erfunden?

Aprilscherz – Wer hat’s erfunden?

Kollegen, Freunde, Partner – wohl niemand kann ihn sich verkneifen: Der Aprilscherz wird alljährlich erwartet und auch immer wieder pünktlich geliefert. So manchen mag das nerven. Gänzlicher Verzicht ist trotzdem nicht angesagt. Doch woher kommt dieser Drang nach Fake und Joke an diesem Tag. Wer hat’s erfunden?

Die genaue Herkunft ist nicht sicher. Es existieren die unterschiedlichsten Erklärungsversuche. Keiner davon kann wohl Anspruch auf die alleinige Urheberschaft erheben. Doch es geht ja ohnehin um etwas nicht ganz Ernsthaftes – den Aprilscherz.

Eine der am häufigsten genannten Entstehungstheorien führt zurück ins Jahr 1564, zur damals durchgeführten Kalenderreform des französischen Königs Karl IX. Dieser hatte den Neujahrstag vom 1. April auf den 1. Januar verlegt. Daraufhin verschickten wohl humorige Mitmenschen dennoch Einladungen zu Neujahrsfestivitäten für den 1. April., die es so natürlich nicht mehr gab. Wer dennoch kam, hatte zum Schaden der Anreise auch noch den Spott.

Andere wiederum konnten sich die Änderung des Kalenders nicht merken und wollten immer noch am 1. April Neujahr feiern. Sie wurden dann als „April-Narren“ verspottet und mussten sich mit spaßigen Geschichten hinters Licht führen lassen. Von Frankreich aus soll sich dann der Aprilscherz mit den Soldaten über Europa verbreitet haben, wo sie jeweils angepasst wurden.

Dabei tauchte die heutige Bezeichnung als Aprilscherz erst gegen Ende des 19. Jahrhundert in unseren Breiten auf. Das Deutsche Wörterbuch der Gebrüder Grimm jedenfalls kannte diesen Begriff noch nicht. Seither heißt es dann auch „in den April schicken“.

Im Mittelpunkt des Brauchs steht der April-Narr. Dabei ist aber nicht endgültig geklärt, wer er ist. Denn zum „in den April schicken“ gehören mindestens zwei: Einer, der sich schicken lässt und einer, der schickt. Gewöhnlich wird wohl der, der sich schicken lässt, als April-Narr bezeichnet. Es reicht für den Brauch aber nicht, dass sich mindestens einer zum Deppen macht. Es muss dem Umfeld auch verkündet werden. Hierzu gehört das bekannte Verhöhnen mit den Worten: „April, April“.

Den klassischen Aprilscherz gibt es so nicht, weil er in sehr verschiedenen Ausformungen auftritt.

Das Medienzeitalter bringt es natürlich mit sich, dass die Jokes und Fakes auch schnell ein breites Publikum erreichen. Dabei scheint nichts unmöglich: So wird zum Beispiel zu einer Veranstaltung eingeladen, die sich komplett als Aprilscherz herausstellt oder es werden Berichte und Fotos von besonderen Erscheinungen vorgelegt, die auch heute noch viele für wahr halten.

Manche glauben dagegen, in überlieferten Mythen und Bräuchen eine Erklärung für den alljährlichen Brauch finden zu können. Wieder andere halten die Wechselhaftigkeit des Wetters für den Ursprung des Aprilscherzes. Auch in diesem Jahr kann man das wieder mal pünktliche Versteckspiel des Frühlings mit dem ständigen Auf und Ab der Temperaturen durchaus für einen Aprilscherz halten.

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